Geschichte

Die Freiwillige Feuerwehr Gottmadingen, Abteilung Randegg, hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1924 zu einer gut ausgebildeten Feuerwehr entwickelt. Retten, löschen, bergen, schützen, das sind die wesentlichen Aufgaben der Feuerwehr. Am 13. Dezember 1924 wurde in der im Bürgersaal abgehaltenen Versammlung einstimmig die Gründung der Feuerwehr beschlossen. Die neu aufgestellte Wehr schlossen sich sofort 71 Männer an. Zum ersten Kommandanten wurde Karl Moosmann gewählt. So konnte am 25. April 1925 die offizielle Gründungsfeier abgehalten werden. Die Feuerwehr gliederte sich damals in folgende Abteilungen: Fahrspritze, Hydranten, kleine Handspritze und Feuerhaken. Zu dieser Zeit schon wurden regelmäßig Übungsdienste und Hauptübungen abgehalten, die auch bei der Bevölkerung großen Zuspruch fanden.

Schon damals war eine gute Zusammenarbeit der Wehren vorhanden und auch notwendig. Dies zeigte sich am 24. November 1926, als nach erfolgtem „Feuerruf“, der zur damaligen Zeit noch von einen Hornisten ausgeführt wurde, zu einem Scheunenbrand mit „großer Gefahr“ die Gottmadinger und Singener Motorspritzen herbeigerufen wurden, um die Wasserversorgung aus der Biber sicher zu stellen. In der ersten Zeit zwischen 1924 und 1939 waren nur wenige Einsätze zu verzeichnen. Doch wurden regelmäßige Übungen – acht bis zehn pro Jahr -, Hauptübungen und Bekleidungsinspektionen durchgeführt. Auch das gesellige Leben mit der damals eigenen Feuerwehr-Kapelle und andere Unternehmungen gehörten dazu.

Nach dem Krieg wurden im Herbst 1945 vom damaligen Kommandanten Karl Moosmann alle noch verbliebenen Wehrmänner und seitens der Gemeinde die Männer im wehrfähigen Alter aufgerufen, sich im Schulhaus einzufinden. Es waren 36 Mann, doch wurden von der französischen Besatzungsmacht nur neun Mann geduldet, da dies völlig ausreichen würde. Diesen neun Männern stand die 1943 angeschaffte TS 8 Motorspritze zur Verfügung. Nach einem Großbrand im Jahr 1947 wurden seitens der Besatzungsmacht weitere Mitglieder zugelassen. Mit der Aufstellung einer an Männern stärkeren Freiwilligen Feuerwehr unter dem Kommando von Anton Brütsch begann im März 1951 der Neubeginn der Feuerwehr nach dem Krieg.

Am 14. Mai 1951 nahm zum ersten Mal eine Wettkampfgruppe am Feuerwehrfest in Ehingen teil. 1956 beteiligte sich die Feuerwehr Randegg am Feuerwehrfest in Öhningen. Die Gruppe wurde für ihre Übung mit dem Prädikat „hervorragend“ ausgezeichnet. Bei einer Schauübung am 5. Mai 1957 konnte unter großem Interesse der Bevölkerung die neue TS 8 der Firma Bachert vorgeführt werden, die 1958 in Dienst gestellt wurde.

1959 war ein großes Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Randegg, fand doch in diesem Jahr das Kreisfeuerwehrfest mit Ausrichtung der Wettkämpfe in Randegg statt. Diese wurde umrahmt von einem Festbankett, Schauübungen der Feuerwehr Singen und Konstanz, die ihre neu angeschafften Geräte vorführten, einem „Bunten Abend“ mit Unterhaltung und Tanz sowie am Montag einem Kinderfest mit dem Musikverein. Mit 42 Wehren hatte das Feuerwehrfest in Randegg eine sehr große Beteiligung vorzuweisen. Am 17. Februar 1962 wurde Gerhard Handloser zum neuen Feuerwehrkommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Randegg gewählt, der dieses Amt bis 1977 ausübte. Nach der Gemeindereform 1974/75 wurde die Freiwillige Feuerwehr Randegg als Abteilung der Feuerwehr Gottmadingen geführt, Gerhard Handloser war nun Abteilungskommandant.

Am 2. März 1977 übernahm Karl Martin das Amt des Abteilungskommandanten. In dieser Zeit fällt auch die erstmalige Teilnahme einer Wettkampfgruppe der Feuerwehr aus unserer Partnergemeinde Randegg (Niederösterreich) in Engen. Am 6. September 1979 erhielt die Abteilung Randegg ihr lang ersehntes neues Fahrzeug, LF 8 Magirus, dass die Bewältigung neuer Aufgaben und Tätigkeiten ermöglichte, aber auch spezielle Ausbildungen einforderte. Nun kamen Atemschutz, Funk und neue Fahrzeugtechnik zum Einsatz, die die einfacheren Brandbekämpfungsmittel ersetzten. An der Einweihung nahmen die Feuerwehr aus Randegg (Niederösterreich) sowie Feuerwehr-Fahrzeuge und Kameraden aus Allmendingen (Kreis Ehingen/ Ulm), Oberndorf am Necker, Konstanz, Singen, Gottmadingen, Bietingen und Ebringen teil.

Am 5. März 1982 wurde Werner Brütsch zum neuen Abteilungskommandanten gewählt. Er hat maßgeblich an der Weiterentwicklung sowie Aus- und Fortbildung der Abteilung Randegg mitgewirkt. Hier sei vor allem das gute kameradschaftliche Verhältnis zur Feuerwehr der Partnergemeinde Randegg (Niederösterreich) erwähnt, bei dem jeweils Gruppen der Feuerwehren an den hiesigen Wettkämpfen und internationalen Leistungswettbewerben teilgenommen haben. Zudem fanden mehrere partnerschaftliche Besuche in Österreich und Deutschland statt. In die Amtszeit von Abteilungskommandant Werner Brütsch fällt auch die Erweiterung und Gestaltung des Feuerwehrhauses in Randegg, die Weiterbildung der Mannschaft auf einen sehr hohen Ausbildungsstand, die Zusammenarbeit mit den anderen Wehren, die gute gesellschaftliche Entwicklung innerhalb der Wehr und die Beschaffung des neuen Staffellöschfahrzeuges StLF 10/6 (MLF).

Nach genau 30 Jahren Dienstzeit gab Werner Brütsch am 5. März 2012 sein Amt als Abteilungskommandanten der Abteilung Randegg in jüngere Hände. Die Mannschaft der Wehr ist ihm zu hohen Dank verpflichtet. Sein Sohn Volker Brütsch wurde zum neuen Abteilungskommandanten gewählt. Ihm stehen eine sehr gut ausgebildete Mannschaft und ein mit Gerätschaften gut ausgestattetes Feuerwehrhaus zur Verfügung. Das Löschgruppenfahrzeug LF 8 Magirus wurde nach 33-jähriger Dienstzeit, in der 149 Einsätze gefahren wurden durch das am 15. Oktober 2012 in Dienst gestellte neue Staffellöschfahrzeug StLF 10/6 (MLF) ersetzt.

Text aus 800 Jahre Randegg

Autor Günter Martin