Schon vor der Jahrhundertwende gab es in Gottmadingen das Bestreben, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Einige größere Brände in den Jahren 1899 nahm der damalige Bürgermeister Zumkeller schließlich zum Anlass, am 2. April 1900 eine Gründungsversammlung einzuberufen und dazu sämtliche wehrtaugliche Gottmadinger Männer einzuladen. Bürgermeister Zumkeller verstand es außerordentlich gut, die Anwesenden Männer von der Notwendigkeit einer freiwilligen Feuerwehr zu überzeugen und er konnte noch am selben Abend insgesamt 77 Mann zum Eintritt in die freiwillige Feuerwehr bewegen.
Bereits am 7. Mai 1900 fand die erste Generalversammlung im Gasthaus Sonne statt. Die ausgearbeiteten Statuten und Dienstvorschriften wurden von den Versammelten einstimmig anerkannt. Zum ersten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen wurde Leopold Müller gewählt. Am 14.Mai konnte, im Bürgersaal, eine Signalprobe abgehalten werden. Die Aufgabe der zwei Signallisten, bestand darin, durch das Blasen von Signalen auf einen Notstand zu informieren. Daraufhin wurde am Sonntag, 20. Mai um 12 Uhr, die erste Probe abgehalten.
Die erste Hauptprobe wurde von der Feuerwehr am 25. November 1900 bei ziemlichem Regenwetter abgehalten. Die Übung verlief gut und nach dem Schluss marschierten die Gäste aus Singen, Rielasingen und Volkertshausen ins Gasthaus Sonne, wo der Freitrunk der Gemeinde und die zur Unterhaltung engagierte Gottmadinger Musikkapelle wartete.
Zu ihrem ersten Einsatz kam die Freiwillige Feuerwehr am Sonntag, 28. April 1901. Während des Morgengottesdienstes brach auf Gottmadinger Gemarkung ein Waldbrand aus, der von der Feuerwehr auf ein verhältnismäßig kleines Gebiet beschränkt werden konnte. Im März 1907 hatte die Wehr insgesamt 83 Mitglieder.
Am 30. April erhielt die Wehr eine neue mechanische Schiebeleiter der Vereinigten Feuerwehrgerätefabriken GmbH aus Ulm für 1.800 Mark. Ebenso wurde ein neuer Wagen für die Feuerwehrhaken zum Preis von 35 Mark beschafft. Für diese Aufwendungen musste die Feuerwehr bei der Bezirkssparkasse ein Darlehen in Höhe von 1.300 Mark aufnehmen. Die Tilgung des Darlehens wurde über Zuschüsse der Gemeindekasse vorgenommen, die Zinsen trug die Feuerwehrkasse.
Am 17.Mai wurde die bei Carl Metz in Karlsruhe bestellte Saug- und Druckspritze geliefert. Der Preis der Spritze belief sich auf 18.250 Mark. Die Feuerwehrunterstützungskasse konnte einen Zuschuss von 9.000 Mark leisten. Die anschließenden Proben mit der neuen Spritze verliefen zur Zufriedenheit aller Wehrmänner. Nicht Zufrieden zeigte sich in diesem Jahr der Kommandant, da in den Proben mit dem Schlauchmaterial unvorsichtig umgegangen wurde. Er rügte sämtliche Wehrmänner, mit dem zur Verfügung stehendem Material sorgsam umzugehen. Probleme gab es auch mit den Pferdebesitzern, da es im Alarmfall immer wieder Probleme mit der rechtzeitigen Bespannung der Spritzen gab. Die Gemeindeverwaltung verpflichtete daraufhin die Pferdebesitzer erneut, die Pferde und Fuhrwerke im Bedarfsfall der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen.
Am 23. Juli wurde in Gottmadingen die erste Motorsirene auf dem Turm des Spritzenhauses montiert. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Signale bei Brandfällen nicht genügend durchgedrungen waren, war die Anschaffung einer motorbetriebenen Sirene unumgänglich. Die Sirene lieferte die Firma Siemens und Halske AG in Karlsruhe. Die Sirene hatte eine Reichweite von 1.500 Meter und kostete die Gemeinde 365,40 Mark. Am 10. August folgte eine Sirenenprobe; der Erfolg war zufriedenstellend.
Am 4. Dezember konnte der Feuerwehr die dringend benötigte trag- und fahrbare Kleinmotorspritze MF 2, geliefert durch die Firma Carl Metz in Karlsruhe, übergeben werden. Die Kosten betrugen 3.569,57 Reichsmark. Die im Jahr 1920 beschaffte Saug- und Druckspritze sowie die Motorspritze von 1930 sind im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen geblieben. Beide Geräte sind in einer Garage, des Kindergarten, im Täschen. Die Historischen Stücke können von Außen betrachten werden.
Nachdem die Feuerwehr seit der Gleichschaltung mit der Polizei im Jahre 1933 polizeiliche Aufgaben wahrzunehmen hatte, musste auf Anordnung der Kreispolizeibehörde die Satzung der Feuerwehr geändert werden. Außerdem musste die Feuerwehr in Form eines Vereins aufgelöst und zukünftig als öffentliche Organisation geführt werden. Gleichzeitig erhielt die Feuerwehr eine „reichseinheitliche“ Uniform. Dies bedeutete auch das Ende des guten alten Messinghelmes, der durch die Neueinführung des Stahlhelmes von nun an der Vergangenheit angehörte.
Die Bestimmungen im Gesetz über das Feuerlöschwesen im Deutschen Reich hatten zur Folge, dass die Feuerwehren zukünftig als Feuerschutzpolizei dem Oberbefehl der SS unterstellt wurden. In Gottmadingen wurde diese Maßnahme am 06. Januar 1939 im Beisein von Bürgermeister Sproll, dem Ortsgruppenleiter der NSDAP Burth und allen Mitgliedern der Feuerwehr im „Unteren Sternen“ vollzogen. Im Herbst 1939 musste der Wehrführer Ludwig Heim umfangreiche Neuorganisationen innerhalb der Feuerschutzpolizei vornehmen, nachdem ein Großteil seiner Wehrmänner zum Militärdienst einberufen wurden.
Mit der Auslieferung eines Löschgruppenfahrzeuges LF 15 im März 1944 war die Gottmadinger Wehr erstmals mit einem motorisierten Feuerwehrgerät ausgerüstet worden. Das Daimler Benz – Fahrzeug war mit einem 4 – Zylinder Dieselmotor ausgestattet und leistete 80 PS.
Aufgrund der nahen Schweizer Grenze hofften viele Gottmadinger von einem Bombenangriff verschont zu bleiben. Am Morgen des 21. April 1945 wurde auch in Gottmadingen für viele Einwohner ein Alptraum Wirklichkeit. Gegen 9 Uhr warfen Bomber der Alliierten Truppen Brandbomben auf Gottmadingen nieder. Neben einigen Gebäuden in der Maschinenfabrik Fahr wurde auch das Wohn- und Ökonomiegebäude von Oskar Graf (hinter der Tankstelle in der Hauptstraße) von den Brandbomben getroffen. Die Feuerwehr hatte keine Chance, die getroffenen Gebäude zu retten, sie brannten vollständig nieder. Kurz darauf wurde Gottmadingen von französischen Truppen besetzt, der Krieg war vorbei.
Die Feuerwehr stand unter der Regie der Besatzungsmacht. Sämtliche Mitglieder der Feuerwehr mussten sich einer „Entnazifizierung“ durch die Franzosen unterziehen. Mitglieder der Partei oder einer angeschlossenen Formation durften keinen Feuerwehrdienst verrichten.
Mit Unterstützung durch die Gemeinde konnten erstmals drei Atemschutzgeräte angeschafft werden. Diese Geräte sollten die bisher gebräuchlichen Rauchgasmasken ersetzen.
Das Inkrafttreten des neuen Feuerwehr – Gesetzes zum 1. April 1956 machte die Umwandlung des bisherigen Verwaltungsrates zu einem Feuerwehrausschuss erforderlich. An der am 10. März abgehaltenen Generalversammlung wurde dieser per Handzeichen einstimmig gewählt. Seither gehören auch zwei Kameraden aus den Reihen der Mannschaft diesem Gremium an.
Aus dem Protokoll der Feuerwehr Gottmadingen: „Als fast geschichtliches Ereignis könnte der 17. März 1957 genannt werden.“ So beschrieb der damalige Schriftführer Erwin Büche diesen Tag, „an dem das alte Feuerwehr – Gerätehaus für immer ausgeräumt und daraufhin bis auf das anschließende Milchhaus abgerissen wurde, um einem neuen, zweckmäßigeren Gebäude Platz zu machen.“ Schon 1953 wurde diese geplante „Neugestaltung des Feuerwehrschuppens“ in den Protokollen erstmals erwähnt.
„Dessen Rohbau selbst ging sogleich in raschem Tempo vonstatten. Nachdem auch für den über 20 Meter hohen Turm ein Platz gefunden wurde, der allen Wünschen weitgehend gerecht wurde, ging diese stattliche Anlage so allmählich ihrer Fertigstellung entgegen.“
„Sodann übergab Architekt Döbele den Schlüssel des Hauses an unseren Gemeindeoberhaupt, wofür sich dieser herzlich bedankte und versprach, das Gebäude in treue Obhut übernehmen zu wollen!
In kurzen Worten beglückwünschte Kreisbrandmeister Schäuble die Feuerwehr zu diesem schönen Gebäude, verbunden mit dem Wunsch, dass sich seine Tore nur zu friedlicher Ausfahrt öffnen mögen.“
Mittlerweile konnte die bereits angesprochene Rundsteueranlage offiziell in Betrieb genommen werden. An dieser waren nun auch die Feuerwehren der Firma Fahr und Brauerei Bilger angeschlossen. So konnte die Gottmadinger Wehr nicht nur vom Rathaus aus, sondern auch von den Betrieben Fahr und Bilger alarmiert werden. Ebenso war eine Alarmierung in entgegengesetzter Weise möglich. Die Anlage hat bei der Feuerwehr Gottmadingen rund 30 Jahre lang ihren Dienst getan. Sie musste aufgrund technischer Probleme letztendlich durch moderne Funkmeldeempfänger ersetzt werden.
In den ersten Jahrzehnten seit der Gründung war die Freiwillige Feuerwehr Gottmadingen von größeren Schadenfeuern weitgehend verschont geblieben. Nur wenige Ausnahmen sind deshalb in den Protokollen beschrieben. Nicht selten vergingen mehrere Monate, bis ein Einsatz der Wehr wieder erforderlich wurde. Immer häufiger kam es dann allerdings vor, dass sich der Bahndamm in Richtung Singen oder Bietingen vom Funkenflug vorbeifahrender Lokomotiven entzündete. Mehrmals im Jahr musste die Feuerwehr zu den dabei entstandenen Wald- oder Flächenbränden ausdrücken. Festzustellen war auch die Tatsache, dass sich die Zahl der Einsätze aufgrund von starken Unwettern, vor allem in den 60er Jahren, deutlich erhöht hat. Umgestürzte Bäume sowie überflutete Keller waren die Folge einer Entwicklung, welche ihren Höhepunkt erst noch erreichen sollte.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag, dem 23. Februar gegen 2.00 Uhr, begannen für viele Gottmadinger Bürger Stunden des Schreckens, als der Riederbach zusehends über die Ufer trat und den Ortskern zwischen der Hilzinger- und Lindenstraße mit noch nie erlebten Wassermassen überflutete. Nachdem Kommandant Karl Auer informiert worden war, versuchte dieser mit ein paar telefonisch alarmierten Kameraden das zunächst am meisten gefährdete Anwesen, Lebensmittelgeschäft Klopfer, vom eindringenden Wasser zu befreien. Das rasende Ansteigen der Wassermassen machte jedoch die Alarmierung der gesamten Wehr sowie der beiden Werkfeuerwehren Fahr und Bilger notwendig. Auch Bürgermeister Dr. Maus verfolgte in den frühen Morgenstunden die furchterregende Entwicklung des Hochwassers und veranlasste daraufhin die Hinzuziehung des Kreisbrandmeisters Schäuble aus Radolfzell. Als dieser bereits nur wenige Minuten später eintraf, wurde Katastrophen – Alarm für Gottmadingen ausgelöst.
Die inzwischen alarmierten Wehren von Singen, Radolfzell, Rielasingen und Hilzingen ließen nicht lange auf sich warten.
Ständig wurden neue Löschfahrzeuge und Tragkraftspritzen in Stellung gebracht und bald schoss das Wasser aus 25 B – Rohren über die Brücke in den Riederbach zurück. Doch das Wasser wurde eher mehr statt weniger und breitete sich wie ein reißender Bach von der Hilzingerstraße kommend über die Hauptstraße ortsabwärts in Richtung Schreibwarengeschäft Städele aus. Um die Wassermassen einzudämmen, schaffte man sogar Sandsäcke aus Waldshut, Lörrach und Donaueschingen heran. Im Laufe des Tages füllten alle verfügbaren Feuerwehrmänner, zusammen mit den ebenfalls anwesenden Helfern des THW, rund 8000 davon. Eine enorme Unterstützung waren auch die französischen Soldaten des 3. Infanterieregiments aus Radolfzell.
Das Rathaus diente der Einsatzleitung als Befehlsstand und glich einem Bienenhaus. Im Erdgeschoss der Rathauses wurden von dem ev. Pfarramt warme Getränke verteilt.
Am späten Abend war der Höhepunkt des Wasserstandes endlich erreicht und die Dämme schutzbietend aufgebaut. Daraufhin konnte ein Großteil der Feuerwehrmänner und THW – Helfer, die insgesamt etwa 400 Mann erreicht hatten, abgezogen werden. Nachdem auch die in der Nacht diensthabenden Männer abgelöst worden waren, hatten sich am Montag Morgen rund 150 Mann zum weiteren Einsatz eingefunden. Darunter waren es wieder die französischen Soldaten, die aufgrund ihrer Ausdauer große Leistungen vollbrachten. Neben dem Befestigen der Dämme galt auch die Aufmerksamkeit vor allem den Vorgängen an der Bachbrücke. Man hatte vermutet, dass das Bachbett darunter verstopft ist. Mittels eines beschafften Greifzuges wurde ein Schlitten unter der Brücke hindurchgezogen. Unmengen von Gerümpel konnten daraufhin entfernt werden. Ein nun sichtbarer Rückgang des Wasserstandes machte es möglich, die Straße gegen 16.00 Uhr für den Verkehr freizugeben und die auswärtigen Helfer abrücken zu lassen. Zusammen mit den Werkfeuerwehren wurden noch die überfluteten Keller entleert, sämtliche Sandsäcke und Sand weggeschafft. Auch am darauffolgenden Tag war die Wehr noch mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt.
Nicht unbekannt war schon seit längerem die Tatsache, dass das alte Löschfahrzeug LF 15 nur noch eine unzulängliche Einsatzbereitschaft vorweisen konnte. Nach einer Vorführung durch die Firma Magirus – Deutz aus Ulm fiel die Wahl auf ein LF 16, welches neben einer feuerwehrtechnischen Beladung nun auch mit einem 1600 Liter fassenden Löschwassertank ausgerüstet war. Die offizielle Übergabe fand im Rahmen der Jahreshauptprobe am 30. Oktober statt.
Bis zum 25.04.2004 leistete das LF 16 gute Dienste. Seit dem ist bei der Feuerwehr Gottmadingen das neue LF 16/12 im Einsatz.
Aufgrund neuer Ausbildungsvorschriften musste Entsprechendes auch innerhalb der Feuerwehr Gottmadingen getan werden. Eine gezielte Grundausbildung war für die Feuerwehrangehörigen bis dahin nicht vorgesehen. Das nötige Grundwissen hatte man sich während den regulären Feuerwehrproben angeeignet. In Zukunft sollten deshalb die Lehrgänge Truppmann und Truppführer von jedem absolviert werden. Als Ausbilder wurden dafür die Kameraden Alfred Wittmann und Wolfgang Romer vorgeschlagen. Nach einem Ausbilderlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal sollten sie diesen Aufgabenbereich übernehmen. Seither wird bei der Feuerwehr Gottmadingen die Grundausbildung sowie der Lehrgang zum Truppführer durchgeführt. Mittlerweile haben daran über 360 Feuerwehrmänner und zwei Frauen erfolgreich daran teilgenommen. Dazu zählen aber nicht nur Angehörige der eigenen Wehr, sondern auch ebenso viele Teilnehmer aus den Ortsteilen, den Nachbargemeinden und der heutigen Werksfeuerwehr Kverneland.
Ausgerechnet am Fasnetmäntig, kurz nach dem traditionellen Frühschoppen in der Eichendorffhalle, gab es Feueralarm. Durch zündelnde Kinder im Speicher der Hebelhalle war diese in Brand geraten. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte am Brandobjekt, schlugen bereits schon meterhohe Flammen aus dem Dach. Da die Halle zum Großteil aus Holz bestand, konnte man das vollständige Ausbrennen nicht mehr verhindern. Unterstützt durch die Werkfeuerwehr Fahr, hatte man mit insgesamt drei Fahrzeugen Wasser aus dem Riederbach entnommen. Rund 40 zum Teil mit Narrenhäß bekleidete Feuerwehrmänner versuchten über eine Stunde lang den Brand unter Kontrolle zu bringen. Nach den ersten Schätzungen war hierbei ein Schaden von über 250.000 Euro entstanden. Die halle musste daraufhin abgerissen werden.
Als eine Hauptpflichtaufgabe der Feuerwehr galt es lange Zeit vor allem Brände zu löschen. Immer mehr häuften sich allerdings Einsätze bei Verkehrsunfällen, an denen eingeklemmte Personen zu befreien waren oder ausgelaufenes Öl und Treibstoff zu beseitigen war. Bereits vor fünf Jahren hatte man deshalb einen Gerätesatz zur Unfallrettung beschafft. Zur Unterbringung für die zur technischen Hilfeleistung benötigten Geräte bot sich nun eine günstige Gelegenheit an. Ein dafür geeigneter Ford Transit wurde beim DRK – Ortsverein ausgemustert und sollte in mühevoller Kleinarbeit zu einem Fahrzeug für die Unfallrettung umgebaut werden. Bereits kurz nach der Fertigstellung kam der neue Gerätewagen auch schon zum Einsatz. Auf der Bundesstraße 34 zwischen Gottmadingen und Bietingen war es zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen, an dem letztendlich ein totes Kind sowie drei schwerverletzte Personen zu beklagen waren. Sogar die Feuerwehr Singen musste zur Unterstützung angefordert werden um die Verletzten schnellstmöglich aus ihren Fahrzeugwracks zu befreien.
Ausgerechnet in der Nacht vor dem Maiausmarsch war es in der Ortsmitte zu einem Ökonomiegebäudebrand beim Anwesen Brachat neben der Sparkasse gekommen. Gegen 3.30 Uhr wurde dazu die Feuerwehr alarmiert, die trotz ihres Einsatzes nur noch das angebaute Wohnhaus retten konnte. Nachdem eine Brandwache am Einsatzort verbleiben musste, hatte sich ein Teil der Kameraden dennoch an der Maiwanderung zum Plören beteiligt. Schon deshalb, weil die Abteilung Gottmadingen in diesem Jahr für die Ausrichtung verantwortlich war. Immer wieder blickte man zu den aufsteigenden Rauchsäulen nach Gottmadingen, wo Kommandant August Binder sowie die verbleibenden Helfer noch den ganzen Sonntag über mit Nachlöscharbeiten beschäftigt waren.
Bereits zur Hauptübung im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Schuwerk bekantgegeben, dass das 23 Jahre alte Löschfahrzeug LF 8 ersetzt werden muss. Entscheidend dafür waren anstehende Reparaturen, für die es mittlerweile keine Ersatzteile mehr gab. Als geeignete Lösung erschien die Neuanschaffung eines Löschfahrzeuges vom Typ LF 16 TS, in dem die bisherige feuerwehrtechnische Beladung aber weiterhin Verwendung finden sollte. Am 3. Februar 1983 konnte das bestellte Fahrzeug bei der Herstellerfirma in Ulm abgeholt werden.
Sehr lange hatte sich die Gemeinde schon mit dem Thema beschäftigt, für die Feuerwehr Gottmadingen eine Drehleiter anzuschaffen. Bisher war eine mit Muskelkraft betriebene Anhängeleiter im Einsatz. Durch die immer höher werdende Bauweise sowie der Tatsache, dass die Feuerwehr Gottmadingen auch für die Überlandhilfe bis nach Gailingen und Büßingen zuständig war, wurden diese Überlegungen letztendlich realisiert. Das Altenpflegeheim in Gottmadingen sowie zahlreiche Einrichtungen in Gailingen hatten das Land und der Landkreis rund 75 % der Anschaffungskosten übernommen. Das Fahrzeug, eine Drehleiter vom Typ DLK 18 – 12, wurde in einer Feierstunde am 6. Mai offiziell übergeben. Dazu hatte man die gesamte Bevölkerung in den ehemaligen Mondgarten gegenüber dem Feuerwehrhaus eingeladen. Neben einer Ausstellung von verschiedenen Feuerwehrfahrzeugen aus dem Landkreis Konstanz konnten sich die mutigsten Gäste auch von der Funktionalität der neuen Leiter überzeugen. Drei Tage vor ihrer Einweihung musste die Drehleiter bereits zum ersten Mal eingesetzt werden, da in einem Wohnhaus in der Hauptstraße 7 ein Brand ausgebrochen war.
Im vergangenen Jahr wurde der Autobahnabschnitt zwischen Hilzingen und Bietingen für den Verkehr freigegeben. Schon während der Bauphase hatte man oftmals befürchtet, dass sich dadurch die Anzahl der Einsätze zu Verkehrsunfällen drastisch erhöhen wird. Glücklicherweise hat sich dies nur teilweise bestätigt. Trotz des immer höher werdenden Verkehrsaufkommens ist man bisher glimpflich davon gekommen. Auch an der Zollanlage Bietingen – Thayngen, wo mittlerweile rund 700 Lkw pro Arbeitstag abgefertigt werden.
Alljährlich am Vatertag findet in Gottmadingen ein Handball – Dorfturnier statt, an dem eine Gruppe der Feuerwehr schon mehrmals teilgenommen hatte. Bereits vor zwei Jahren wurde die Mannschaft als originellstes Team ausgezeichnet. Aus sportlicher Sicht sollte sie nun als Turniersieger hervorgehen.
Um den hohen Anforderungen bei der technischen Hilfeleistung gerecht zu werden, hatte sich die Feuerwehr Gottmadingen im Jahr 1981 einen Gerätewagen in Eigenarbeit umgebaut. Nicht immer sehr schnell, aber dafür umso effektiver war das Fahrzeug nun schon seit 18 Jahren im Einsatz. Die Möglichkeit weitere Geräte dort unterzubringen hatte man längst ausgenutzt. Mit jedem Kilo schien sich auch die Geschwindigkeit zu verändern. Daß man bei einer Einsatzfahrt nach Gailingen sogar von dem aus Singen kommenden Rettungsdienst überholt wurde, sei hier nur am Rande vermerkt. Nachdem die Gemeinde schon Jahre zuvor von der Notwendigkeit einer Ersatzbeschaffung in Kenntnis gesetzt wurde, konnten die erforderlichen Mittel nun bereitgestellt werden. Nach reiflicher Überlegung entschied man sich, den Gerätewagen durch einen Rüstwagen RW 1 zu ersetzen und alle noch verwendbaren Geräte in das neue Fahrzeug zu übernehmen. Auch die schon vorhandene Öl – Wehr – Ausrüstung fand teilweise Verwendung.
Am 5. Juni konnte das neue Fahrzeug bei der Herstellerfirma abgeholt werden. Die offizielle Fahrzeugübergabe sollte an der Jahreshauptübung im September stattfinden.
Zweimal musste die Feuerwehr Gottmadingen in diesem Jahr zu Großbränden ausrücken. Am 9. Februar wurde sie gerufen, nachdem in der Zimmerei Kessinger ein Brand ausgebrochen war. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge an der Einsatzstelle brannte schon der gesamte Werkstattbereich. Zur Unterstützung wurden umgehend die Abteilungswehren aus Randegg und Bietingen alarmiert. Mit einer umfangreichen Brandbekämpfung konnte ein Übergreifen des Feuers auf das Holz- und Fertigungslager gerade noch verhindert werden. Sieben Fahrzeuge sowie 53 Feuerwehrmänner waren im Einsatz. Trotz des entstandenen Schadens konnte der Betrieb weitergeführt werden.
Ein weiterer Großeinsatz war erforderlich, als am 22. Juli ein Brand im Dachstuhl einer Villa neben dem neuen Rathaus bemerkt wurde. Auch hier hatte man sofort die Abteilungswehren Randegg und Bietingen zur Unterstützung angefordert, da die eigenen Kräfte zunächst als nicht ausreichend erschienen. Unter schwerem Atemschutz gelang es der Feuerwehr zum Dachstuhl vorzudringen und eine weitere Brandausbreitung zu verhindern.
Am 24. März 2000 fand die 100. Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen im Gerätehaus statt. Kommandant Stefan Kienzler eröffnete die Versammlung mit den Worten: „Schon vor der Jahrhundertwende gab es in Gottmadingen das Bestreben, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen...“ Ein Zitat aus dem Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen, mit dem auch die hier vorliegende Geschichte entstanden ist.
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